10. Kapitel  Für Newcomer !

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Einführung in die Antennentechnik .

Ausstrahlung und Aufnahme elektromagnetischer Wellen.
Von Professor Dr. L. BERGMANN, Breslau.

Grundbegriffe.

a) Der offene Schwingungskreis. Einen der wichtigsten Bestandteile einer Anlage für den drahtlosen Nachrichtenverkehr bildet der Luftleiter oder die Antenne, deren Aufgabe es ist, auf der Sendeseite die hochfrequenten elektrischen Schwingungen in Form elektromagnetischer Wellen in den Raum hinaus auszustrahlen und diese Wellen auf der Empfangsseite wieder aufzunehmen, um sie als hochfrequente Wechselströme an den Empfänger weiterzugeben. Zum Verständnis der Wirkungsweise der Antennen gehen wir von dem in Abb. 1 gezeichneten geschlossenen Schwingungskreis aus, der aus der Selbstinduktion L und der ihr parallelgeschalteten Kapazität C besteht. Wir nehmen an, daß – wie dies im allgemeinen auch der Fall ist – die räumlichen Abmessungen dieses Kreises klein gegen die Wellenlänge der in ihm fließenden Wechselströme sind. In diesem Fall Abb. 1. Geschlossener

Schwingungskreis. haben wir es mit einem quasistationären Kreis zu tun, in dem der Strom nur von der Zeit, nicht aber von dem Ort auf dem Leiter abhängig ist. Die elektromagnetische Energie des Kreises ist bald als elektrische Energie im Kondensator, bald als magnetische Energie des Kreises in der Selbstinduktion aufgespeichert. In größerer Entfernung von diesem Kreis ist keinerlei elektromagnetisches Feld vorhanden, denn man kann in jedem Augenblick zu jedem Stromelement des Kreises ein oder mehrere andere finden, so daß deren Ströme bei gleicher Stärke entgegengesetzte Richtung haben. In einem äußeren Punkt, dessen Entfernung vom Schwingungskreis groß gegen die Wellenlänge und damit auch groß gegen die Abmessungen des Kreises ist, ergeben die betrachteten Stromelemente das elektromagnetische Feld Null. Ein solcher Kreis verliert also durch Strahlung keine Energie.

Die Verhältnisse werden aber sofort anders, wenn man entweder die Selbstinduktion der Spule auf einen größeren Rahmen verteilt, dessen Abmessungen mit der Wellenlänge vergleichbar sind, oder wenn man die Platten des Kondensators C so weit auseinander entfernt, daß ein Gebilde von der Form der Abb. 2 entsteht. Die gestrichelten Linien dieses offenen Schwin

Abb. 2. Elektrischer Kraftliniengungskreises deuten den ungefähren Verlauf der elek- verlauf bei einem offenen Schwin

gungskreis. trischen Kraftlinien an; die magnetischen Kraftlinien sind als Kreise um die Leiterachse zu denken. Man übersieht sofort, daß bei einem solchen Leitergebilde das elektromagnetische Feld in größerer Entfernung vom Leiter keineswegs den Wert Null hat; es ist vielmehr um den Leiter an jeder Stelle des Raumes ein endlicher Wert des elektrischen und magnetischen Feldes vorhanden, so daß die Möglichkeit einer Abstrahlung elektromagnetischer Energie in mehr oder weniger großem Maße besteht.

Lehrb. drahtl. Nachrichtentechnik. II.

Nachtrag:* das sind die elektrischen Feldlinien ( E-Feld ).

* das sind die magnetischen Feldlinien (H-Feld) Die komplexe Multiplikation von E x H ist die elektromagnetische Welle. Das ist ein Naturgesetz!

DL4KCJ 3.21.

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Das hier ist ein ergänzender Text ,von Dr. Ing. F.Vilbig.

Aus:" Lehrbuch der HF Technik " Band 1, Seiten 271/2. 

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